Fotrografenherz: Was können Sie mir über Ihr Brautmodengeschäft erzählen?
Hochzeitsausstatter Rehr: Schon 1976 gründete meine Mutter eine Schneiderei. Bis 1991 schneiderten wir u. a. Brautkleider. Als wir aber begannen unsere Kleider im Schaufenster auszustellen, konnten wir die rasand steigende Nachfrage nach geschneiderten Brautkleidern kaum noch bedienen. So kauften wir ab 1992 Brautkleider ein. Damit entstand ein Brautmodengeschäft aus einer Schneiderei, was wir eigentlich so nie geplant hatten. Bis heute bieten wir unseren Bräuten eine große Auswahl lagernder Brautkleider (200 bis 300) und natürlich auch Accessoires, Taschen, Ketten, Schuhe sowie Unterwäsche.
Inzwischen habe ich als Tochter und Scheidermeisterin das Geschäft meiner Mutter übernommen, die nun in den Ruhestand geht, mir aber immer noch viel hilft. Neben Brautmoden biete ich auch
Festmoden für die Hochzeitsgäste an. Aber auch Kleider und Anzüge für die Jugendweihe und Konfirmation finden Sie bei mir.
Fotrografenherz: Wann sollte man Ihr Brautmodengeschäft besuchen?
Hochzeitsausstatter Rehr: Auch noch vier Wochen vor der Trauung können wir ein passendes Brautkleid finden, wenn die Braut sich aus unserem großen Lagerbestand bedient. In den
vier Wochen bestellen wir ggf. noch Accessoires und führen Änderungen am Kleid aus.
Ich empfehle aber vier bis fünf Monate vor der Trauung uns zu besuchen. Denn dann können wir auch noch weitere Varianten bestellen, falls die Braut eines unserer Brautkleider in einer anderen Farbe, Größe, ... wünscht.
Am ersten Termin sucht die Braut ihr Traumkleid. Am zweiten Termin folgt dann das Abstecken. Am dritten Termin findet die Generalprobe statt und sind nocheinmal kleinere Änderungen möglich.
Fotrografenherz: Können Sie mir etwas lustiges aus Ihrer Laufbahn erzählen?
Hochzeitsausstatter Rehr: Oh ja. Einmal meinte die Mutter den Schleier ihrer Tochter nocheinmal am Tag der Trauung bügeln zu müssen. Doch leider war das Bügeleisen viel zu heiß eingestellt. Aber kein Problem. Die Brautschwester besuchte uns am Tag der Trauung und kaufte nocheinmal einen neuen Schleier ;-)
Fotrografenherz: Wie läuft der Beratungstermin bei Ihnen ab?
Hochzeitsausstatter Rehr: Zuerst einmal möchte ich, dass sich die Braut und ihre Gäste bei mir rundum wohl fühlen. Dafür nehme ich mir viel Zeit. Zwei bis drei Stunden schauen und probieren wir in aller Ruhe. Oft werden über zehn Kleider probiert. Viele Bräute sind schon durch Kataloge, das Internet und Fernsehsendungen inspiriert.
Ich empfehle durchaus auch mal ein Kleid anzuprobieren, jenseits der eigenen Phantasie. Manchmal ist es dann doch das ganz andere Kleid, was erst getragen überzeugt. Meistens bringen die Bräute ihre Mutter, Freundin, Schwester, Trauzeugin, ... mit. Ich empfehle nicht mehr als drei Personen mitzubringen. Ansonsten können die vielen Meinungen die Braut schnell verwirren. Wird die Braut fündig, wird darauf mit einem Glas Sekt angestoßen und fließen nicht selten Tränen.
Fotrografenherz: Welche Kleiderstile gibt es?
Hochzeitsausstatter Rehr: Da gibt es so einige. Jeder Stil betont die Figur der Braut anders. Auch die Größe und Bewegungsfreiheit muss stimmen. Das sehen wir aber alles in
meinem Geschäft.
Das A-Linien-Brautkleid kaschiert die typischen Problemzonen um Bauch, Beine, Po mit seinem ausgestellten Rock. Das Oberteil ist dabei schmal geschnitten. Dieser Kleidstil steht den meisten
Frauen.
Wer eine schlanke Taille hat und schon immer mal eine Prinzessin sein wollte, greift zum Prinzessinenkleid. Der Rock ist glockenförmig und voluminös. Das Oberteil figurbetont geschnitten.
Schlanke und große Frauen mit weiblichen Rundungen entscheiden sich auch für das Meerjungfrau-Kleid. Das Kleid betont die Figur und ist ab den Knien weit ausgestellt.
Mit dem Empire-Brautkleid können Bauch, Beine und Po gut umspielt werden, denn die Taillen-Naht beginnt schon unter der Brust. Dieser Kleidstil ist auch gut für Schwangere geeignet.
Für das Standesamt greifen Bräute auch gern zum Mini-Kleid, wenn danach noch im üppigen Kleid eine kirchliche Trauung angedacht ist. Auch für Hochzeiten im Ausland ist das Mini-Kleid beliebt.
Fotrografenherz: Verkaufen viele Bräute ihr Kleid nach der Hochzeit?
Hochzeitsausstatter Rehr: Das denken viele Bräute beim Kauf. Später bringen die meisten weder einen Verkauf, noch eine Änderung zu einem alltäglicheren Kleid über ihr Herz. Bei den Brautschuhen ist es anders. Hier biete ich an, diese nach der Hochzeit in einer Farbe ihrer Wahl einzufärben. Das wird recht häufig in Anspruch genommen.
Fotrografenherz: Haben Sie auch Übergrößen?
Hochzeitsausstatter Rehr: In den Größen 34 bis 56 habe ich alles da. Ab Größe 60 habe ich eine tolle Möglichkeit. Die Braut kann ca. fünf Brautkleider bei mir unverbindlich bestellen und diese anprobieren. In der Regel finden die Bräute ein Kleid darunter. Die Bräute sind danach so froh auch ein schönes Brautkleid gefunden zu haben.